Verstehen wir ein Wort anhand der Umgebung in der es vorkommt?

Stell dir vor du sprichst nur deine Muttersprache. Du befindest dich in einem Raum mit, sagen wir, einem Chinesischen Buch, einem Chinesischen Wörterbuch, und ein paar Regeln in deiner Muttersprache. Indem du die Regeln anwendest, lernst du die Chinesischen Wörter im Wörterbuch mit denen im Buch zu verknüpfen. Und zwar allein dadurch, dass du die Gestalt der Buchstaben erkennst, die die Wörter enthalten. Du lernst die Folge von Chinesischen Schriftzeichen so gut zu manipulieren, dass du Chinesischen Muttersprachler*innen gleichst, die Chinesische Wörter und Sätze tatsächlich verstehen. Dennoch, was du tust ist einfach formale Schriftzeichen zu manipulieren, ohne wirklich zu wissen was sie bedeuten. Gehst du dann anders vor als das künstliche Gedächtnis eines Computers?


Über das kreieren von Androiden die von elektrischen Schafen träumen

Wir schreiben das Jahr 2049. Wir koexistieren inzwischen mit künstlicher Intelligenz. Menschenähnliche  Agent*Innen sind vollständig in unserer Gesellschaft integriert und haben alltägliche Jobs. Sowohl ihr Verhalten als auch ihr Aussehen ist völlig menschlich. Wie in dem dystopische Film ‘Blade Runner’, der von Philip K. Dicks Roman ‘Träumen Androide von elektronischen Schafen’ oder in der jüngsten TV-Serie ‘Westworld’  können Humanoide alle äußerlichen Erscheinungen annehmen, welche wir normalerweise einem tatsächlichen Bewusstsein zuschreiben, und sich dabei seiner/ihrer selbst bewusst sind. Mit anderen Worten, wir haben den Zeitpunkt erreicht, an dem das technologische Wachstum unkontrollierbar und irreversibel wird und zu unvorhersehbaren Veränderungen der menschlichen Zivilisation führt. 


Sprache und Macht im Niederländischen Imperium

Sprachpolitik ist ein strukturelles Element kolonialer Machtausübung, da sie die kulturelle Identität der unterdrückten Bevölkerung untergräbt. Hier werde ich die vielfältige Beziehung zwischen Sprache und Imperialismus besprechen, mit einem besonderem Fokus auf die Niederlande. Eine Geschichte über Sprache, Macht und Ungleichheit.


Hot Stuff: Über Temperatur reden

Das Wetter. Ja ich weiß, das Wetter. Wahrscheinlich das Thema über das wir alle am liebsten klagen und was bei einem (stereo-)typischen Smalltalk immer wieder für Gesprächsstoff sorgt. In jedem Sprachkurs, den ich je gemacht habe, waren Wörter und Sätze über das Wetter so ziemlich die ersten die ich lernte. Sprecher aller Sprachen auf der ganzen Welt lieben es, sich darüber zu unterhalten und mit dem UN Klimabericht, der vor Kurzem veröffentlicht wurde, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass wir in der nahen Zukunft damit aufhören. Nichtsdestotrotz reden wir über das Wetter nicht alle gleich.


Der unendliche Raum in unserem Kopf: Die Entstehung von konzeptionellem Raum

Manche SchriftstellerInnen sind ihrer Zeit voraus. Als Jules Verne 1865 ‘From the Earth to the Moon’ (Von der Erde zum Mond) veröffentlichte, dachten nicht viele seiner LeserInnen (vielleicht nicht einmal Verne selbst), dass die Reise zum Mond jemals Realität werden würde. Doch es kam so. In der Wissenschaft findet man mehr solche Geschichten. Die Kernaussage einer Idee entsteht unter Umständen als Metapher, ein Weg das Objekt der Studie selbst besser zu verstehen, eine verrückte Hypothese darüber, wie die Dinge sein könnten. Dieses Blog erzählt eine solche Geschichte. Die Grundidee ist, dass die Konzepte die wir in unserem Kopf haben einen Raum formen, einen konzeptionellen Raum. Und das nicht nur auf einem abstrakten theoretischen Weg, sondern wortwörtlich. Aber lasst uns mit der Grundfrage beginnen: Was ist ein Konzept?