Sprachfähigkeit nach einem Schlaganfall: Patientenforschung

Etwa 25-40 % der Menschen, die einen Schlaganfall erleiden, haben Schwierigkeiten mit einem oder mehreren Aspekten der Kommunikation – z. B. Sprechen, Verstehen, Schreiben oder Lesen. Dies wird als Aphasie bezeichnet. Etwa 80 % der Aphasie-Fälle sind auf einen Schlaganfall zurückzuführen. Aphasie tritt meist nach einem Schlaganfall auf der linken Seite des Gehirns auf, wo die Sprache am stärksten ausgeprägt ist. Doch selbst wenn kritische Bereiche irreversibel geschädigt sind, erlangen die Patienten einige oder sogar alle ihrer Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten zurück. Wie könnte die Forschung diesen Patienten helfen, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern?


Ist es einfacher, gesprochene oder geschriebene Sprache zu verarbeiten? Ein Interview mit Dr. Merel Wolf

Dr. Merel Wolf war Doktorandin am Max Planck Institut für Psycholinguistik. In diesem Jahr verteidigte sie ihre Dissertation mit dem Titel „Spoken and written word processing: Effects of presentation modality and individual differences in experience to written language“. Erfreulicherweise war sie bereit, einige Fragen zu diesem Thema zu beantworten.


Sprechende Körper

Menschen benutzen ihren Körper, wenn sie sprechen – sehr viel. Wir verändern zum Beispiel unsere Haltung, bewegen unseren Kopf, gestikulieren mit unseren Armen und Händen, und benutzen Gesichtsausdrücke, um verschiedene Dinge rüber zu bringen. Sprich, visuelle Signale sind ein essenzieller Bestandteil menschlicher Kommunikation, zumindest in vielen Kulturen.